Internetportale voller Stellenanzeigen und bundesweit Schlagzeilen in den Medien. Die Bahnbranche sucht Personal. Das Bahninfrastrukturunternehmen SPITZKE SE ist dabei keine Ausnahme. Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir nicht nur unsere rund 2.000 Mitarbeitenden im Unternehmen halten, sondern zusätzlich viele neu geschaffene Stellen besetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, kommt den Themen Personalgewinnung, Mitarbeiterbindung und -entwicklung eine wesentliche Bedeutung in der unternehmenseigenen HR-Strategie zu.
Viel Energie ist in den vergangenen Monaten u. a. in die Neukonzeption des Karriereportals auf unserer Unternehmenswebseite und die Überarbeitung der Bewerberansprache geflossen. Mit neuen Motiven und neuer Tonalität unserer Stellenanzeigen machen wir nun bei Fach- und Führungskräften, Auszubildenden und Quereinsteigern auf SPITZKE als attraktiven Arbeitgeber aufmerksam.
Bei der Personalgewinnung springen wir jedoch – SPITZKE typisch – nicht auf jeden Zug auf. Obwohl Mitarbeiterempfehlungsprogramme oft als vielversprechender Ansatz gesehen werden, verzichten wir auf eine institutionalisierte Prämierung. Unser Anspruch ist es, eine Unternehmenskultur zu leben, die Mitarbeitende aus innerer Überzeugung und ohne zusätzliche Anreize SPITZKE als Arbeitgeber empfehlen lässt. Darüber hinaus verspricht die Personalabteilung intern, dass jede Bewerbung, die auf Empfehlung eines Mitarbeitenden eintrifft, besondere Aufmerksamkeit erhält. Zu prüfen, ob ein Bewerber auf die entsprechende Position passt, und sogar unternehmensweit nach weiteren Einsatzmöglichkeiten zu suchen sowie zielgerichtete Qualifizierungen anzubieten, verstehen wir als Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden, die im Bekannten- und Freundeskreis nach potenziell neuen Kolleginnen und Kollegen Ausschau halten.
Dem zugrunde liegt auch die Überzeugung, jedem – ob Quereinsteiger oder nicht – das Wissen für seine angestrebte Position beibringen zu können. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird es auch in der Bahninfrastrukturbranche zunehmend wichtiger, nicht nur Quereinsteiger, sondern auch „hauseigene“ Talente zu finden, zu fördern, weiterzuentwickeln und langfristig an das Unternehmen zu binden. Doch wie begegnet man als Unternehmen mit rund 130 Jobprofilen den vielen verschiedenen Bildungsabschlüssen, Kenntnisstufen, Lernvorrausetzungen und Entwicklungspotenzialen der Mitarbeitenden und denen, die es werden wollen? Wie gelingt der Spagat zwischen den individuellen Bedürfnissen des Einzelnen und einem effizienten Bildungsansatz?
Diesen speziellen Fragen begegnet SPITZKE mit einer ebenso individuellen Antwort. Bereits 2015 haben wir als Teil unserer HR-Strategie die SPITZKE AKADEMIE FÜR AUS- UND WEITERBILDUNG AG gegründet. In jedem Ausbildungsjahr und bei jeder Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden zeigt sich, dass es die hohe Kunst ist, die entsprechende Aus- und Weiterbildung auf den Einzelnen anzupassen, ihn gleichzeitig aber in einer effektiven und kollegialen Lernumgebung zu halten. Als inhabergeführter Mittelständler mit flexiblen Strukturen und schnellen Entscheidungswegen gelingt es uns gut, Mitarbeitende deutlich spezifischer in ihren Bedürfnissen zu begleiten als es ein Konzern je könnte. Das auf modulare Lerninhalte ausgerichtete Konzept der SPITZKE AKADEMIE stellt zudem sicher, dass die für die Aus- und Weiterbildungsbestrebungen eingesetzten Ressourcen aus unternehmerischer Sicht einen hohen Effizienzgrad erreichen.
Die Branche von SPITZKE – die Bahninfrastruktur – ist innovationsgetrieben. Sie entwickelt sich ständig weiter, sodass auch die Ansprüche an die Qualifikation der Mitarbeitenden einem steten Wandel unterworfen sind. Das Lernen in einem Unternehmen, das an sich selbst den Anspruch hat, marktführender Systemlieferant zu sein, bleibt daher nie gleich. Wir müssen Lernen als Prozess betrachten und immerfort weiterdenken. Nur so können wir unsere eigenen Mitarbeitenden ihr gesamtes Berufsleben begleiten, sie ihr gesamten Potenzial ausschöpfen lassen und sie langfristig im Unternehmen halten.
Über den Autor: Christian Krippahl verantwortet als Direktor Personal alle HR-Tätigkeiten der Unternehmensgruppe SPITZKE und ist Vorstand der SPITZKE AKADEMIE.
Dieses Interview erschien zuerst im bahn manager